17.01.2018

Ist die Brennstoffzelle ein Antrieb von morgen?

Wiesbaden, 17.01.2018 - Die Zukunft des Automobilantriebs ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Erste Hersteller setzen auf Brennstoffzellen, andere auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Synthetische Kraftstoffe sind ebenfalls im Gespräch. Bei einer ATZlive-Fachtagung werden Lösungswege analysiert.

Mit Hybridautos hat Toyota die Automobilbranche vor 15 Jahren revolutioniert. Damals wollte keiner der Konkurrenten an den Erfolg dieser Antriebstechnik glauben. Viel zu aufwendig und viel zu teuer, hieß es. Die europäischen Automobilbauer konnten keinen positiven Businessplan erkennen. Heute fährt Toyota mit Hybridmodellen Gewinne ein.

Jetzt haben die Asiaten eine neue Zukunftstechnologie entdeckt, sie setzen auf die Brennstoffzelle. Wieder haben die Konkurrenten viele Gegenargumente. Das notwendige Platin ist nur begrenzt verfügbar und viel zu teuer. Die fehlende Infrastruktur kann die Fahrzeuge nicht ausreichend mit Wasserstoffenergie versorgen.

Deutscher Vorsprung bei Brennstoffzellen-Entwicklung ist weg
Dabei haben die deutschen Automobilkonzerne in den 1990er Jahren selbst Brennstoffzellen-Versuchsfahrzeuge gebaut und hatten damals einen Vorsprung bei dieser Entwicklung. Dieser Vorsprung ist heute weg. Die Asiaten bieten bereits Serienmodelle an: Toyota den Mirai, Honda den Clarity Fuel Cell und Hyundai den ix35 Fuel Cell. Aus diesen Kleinserien sammeln die Hersteller wichtige Erfahrungen aus Kundenhand.

Die europäische Automobilbranche setzt hingegen weiter auf Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge und batterieelektrische Fahrzeuge. Mit dieser Technik sollen die gesetzlichen Vorgaben zum Klimaschutz und zur Luftqualität gelöst werden. Da aus der Weiterentwicklung der elektrischen Speicher zunehmend höhere Reichweiten abgeleitet werden können, vielleicht der bessere Weg?

Synthetische Kraftstoffe produzieren praktisch keinen Ruß
Und ein weiterer Weg drängt sich auf: Synthetische Kraftstoffe. Sie verbrennen praktisch rußfrei. Nach erfolgreichen Labortests steht der Sprung in die Industrialisierung bevor. Diese Entwicklung eröffnet uns die Chance auch Bestandsfahrzeuge zu versorgen.

Alle drei Wege haben eines gemeinsam. Sie sind nur erfolgreich mit regenerativ erzeugtem Strom.

Fachtagung zum "Antrieb von Morgen" in Frankfurt am Main
Auf der ATZlive-Tagung "Der Antrieb von morgen" am 31. Januar und 1. Februar werden Experten in Frankfurt am Main diese Lösungswege analysieren. Vertreter der europäischen und asiatischen Automobilbranche werden die Entwicklungsstände und Sichtweisen ihrer Unternehmen vortragen und sich in einer Podiumsdiskussion den brennenden Fragen stellen.

Nähere Informationen zur "12. Internationalen MTZ-Fachtagung Zukunftsantriebe - Der Antrieb von morgen" finden Sie hier.

Quelle: Springer Professional