Mit Wasserstoff-Lkw auf den Straßen Hessens
Wiesbaden, den 20.07.2021 - Im Zuge des Projekts HYWHEELS ist geplant, in wenigen Jahren 1.000 Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge in Osthessen auf die Straße zu bringen und die hierfür notwendige Infrastruktur aufzubauen. Die ersten Schritte zur Umsetzung werden nun eingeleitet: Über 50 Akteure aus der Logistikbranche unterstrichen ihr Interesse an einer kurzfristigen Erprobung und Beschaffung von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen bis Ende 2022. Erste Hersteller stehen bereits in den Startlöchern; erste Routen, die auch mit der heute schon verfügbaren Infrastruktur befahrbar sind, wurden ermittelt.
„Der Logistiksektor steht mit der Umstellung auf Klimaneutralität vor immensen Herausforderungen. Aus diesem Grund unterstützt die LEA Hessen das Projekt HYWHEELS, um konkrete Schritte auch für den Mittelstand anbieten zu können und Hessen als Logistikknotenpunkt Deutschlands wettbewerbsfähig für die Zukunft zu machen,“ begründet Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH, das Engagement.
Ziel der Bundesförderung für HYWHEELS ist, die Dekarbonisierung des Verkehrssektors durch den Einsatz von Brennstoffzellen-Fahrzeugen sowie dem Aufbau einer nachhaltigen grünen Wasserstoffwirtschaft in Osthessen voranzutreiben. Mit dem Feinkonzept wird aktiv zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung beigetragen. Gleichzeitig sollen für die beteiligten Akteure langfristige Perspektiven für den regionalen Energie- und Verkehrssektor geschaffen werden. Zu den bereits aktiven Projektpartnern zählen unter anderem Logistikunternehmen, Tankstellenbetreiber, Energieversorger und Endkunden wie Supermarktketten, die grüne Logistikdienstleistungen in Anspruch nehmen möchten.
Digitale Workshops als Basis für die Erarbeitung des Konzepts
Das Konzept zur Umsetzung des vom Bund geförderten Projekts wurde in den letzten zwölf Monaten von einem Berater-Konsortium zusammen mit den Akteuren aus der Region in vier digital stattgefundenen Workshops erarbeitet. Das Interesse am Thema nahm merklich zu; so verfolgten 82 Teilnehmende den Kick-Off-Workshop, um dann beim nächsten Workshop schon 125 Akteure begrüßen zu können.
Im Rahmen des Abschlussworkshops am 8. Juli 2021 wurden die Kernergebnisse zum Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur in Osthessen und zur Einführung von BZ-Fahrzeugen vorgestellt. Mögliche Tankstellenstandorte wurden in Osthessen detailliert analysiert, um den Ausbau der regionalen Wasserstoffinfrastruktur weiter voranzutreiben. Als eine Empfehlung des Konsortiums ist die Errichtung von mind. 15 Tankstellen erforderlich, um 1.000 BZ-Lkw in der Region langfristig fahren zu lassen. Der Betrieb von BZ-Lkw ist unter heutigen Rahmenbedingungen (inkl. Förderungen) mit Mehrkosten zwischen 0-35 % realisierbar und spart bei einer Einführung von 1.000 BZ-Lkw bis zu 80.000 Tonnen Treibhausgasemissionen und 2,8 Tonnen Stickoxide ein.
Der darauf aufbauende Fahrplan zur Umsetzung des Projekts erläutert die nun notwendigen weiteren Schritte. „Das Konzept ist weitestgehend fertiggestellt. Es zeigt anschaulich, wie der Hochlauf von BZ-Lkw in Osthessen und ganz Deutschland funktioniert. Für die Umsetzung beginnen wir zeitnah mit Fahrzeugtests und der Unterstützung bei der Beschaffung erster Fahrzeuge. Wir freuen uns sehr über das konkrete Interesse. Jetzt gilt es die ersten Fahrzeuge auf die Straße zu bringen und die Dekarbonisierung des Verkehrssektors wirtschaftlich umzusetzen.“, erläutert Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld.
Wie geht’s weiter?
Nach einem Jahr Arbeit am Feinkonzept soll nun in die Umsetzung gegangen werden. Hierbei ist die Initiative der interessierten Firmen gefragt. Unterstützung kommt u. a. auch vom Land. Im Herbst soll voraussichtlich ein „Tag des BZ-Lkw“ stattfinden, der Logistikunternehmen die Möglichkeit bietet, die Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge näher in Augenschein zu nehmen und sich mit der Technologie vertraut zu machen. Auch ist bereits Kontakt zu Herstellern von BZ-Lkw aufgenommen worden, und nun folgt die Vernetzung von Nachfragern und Anbietern. Darüber hinaus arbeiten die Akteure weiter an möglichen Testeinsätzen von BZ-Lkw, um die Technologie direkt im Einsatz austesten zu können. Somit sind die ersten Umsetzungsschritte für grüne Verkehrsdienstleistungen und die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Osthessen bereits ins Rollen gebracht. Für weitere Fragen steht Ihnen das Konsortium unter hyexperts-fulda@emcel.com weiterhin zur Verfügung.
Hintergründe zum Projekt
Die Entwicklung der Region Osthessen als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit insgesamt 300.000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Damit ist Osthessen eine von 13 geförderten Wasserstoffregionen in Deutschland in der Kategorie HyExpert.
Die Entwicklung der Region Osthessen als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit insgesamt 300.000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Damit ist Osthessen eine von 13 geförderten Wasserstoffregionen in Deutschland in der Kategorie HyExpert.
Die Stadt Fulda hat zur Erstellung des Feinkonzepts zwei Arbeitspakete vergeben: Zum einem zur genauen Ausarbeitung der benötigen Infrastruktur und zum zweiten zum Thema BZ-Fahrzeuge. Die dazu beauftragten Konsortien starten nun mit der Erstellung des Feinkonzepts für den Einsatz von Wasserstoff in der Logistik. Das umsetzungsreife Konzept soll bis Mitte 2021 vorliegen. Die Federführung bei der Antragseinreichung lag beim Stadtplanungsamt der Stadt Fulda, welche Unterstützung durch den Landkreis Fulda sowie die H2BZ-Initiative.
Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 611 95017-8694
valerie.apell@lea-hessen.de
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