Gemeinschaftsstand des Landes Hessen auf der „f-cell 2021“ in Stuttgart
Wie lassen sich Energieversorgung, Verkehr und Industrie klimaneutral und nachhaltig gestalten? Antworten auf diese Frage gibt auch der Wasserstoff. Die vielfältigen Potenziale des H2-Moleküls können nur gemeinsam erschlossen werden – wie das geht, zeigt die LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH (LEA Hessen), auf der Stuttgarter Konferenz f-cell 2021 mit einem gemeinsamen Stand. Mit dabei sind Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie die H2BZ-Initiative Hessen.
Im Stuttgarter Haus der Wirtschaft treffen sich jährlich Experten und Newcomer im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzelle, um sich zu vernetzen, zu diskutieren und Beziehungen aufzubauen, die dabei helfen, Wasserstoff als Brückentechnologie weiterzuentwickeln. So auch in diesem Jahr: Interaktive Workshops, eine Konferenz und ein internationaler Messebereich stehen den Fachgästen am 14. und 15. September offen.
Wasserstoff: Ein kleiner und leichter Vielkönner
Dazu erklärt Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LEA Hessen: „Klimaneutral erzeugter Wasserstoff ist sehr interessant für die Dekarbonisierung bestimmter Industrieproduktionen und für eine ganze Reihe von Anwendungen in der Energie- und Verkehrswende, wie z.B. den Luftverkehr. Um das Potential zu erschließen, braucht es Anwendungslösungen von Unternehmen, die dann weltweit auf dem Weg zur Klimaneutralität helfen und vor Ort zukunftsfähige Arbeitsplätze bringen.“
Auf dem gemeinsamen hessischen Messestand präsentieren deshalb Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ihr Know-how und neue Technologien für eine grünere Zukunft mit Wasserstoff. Dazu gehören neben einzelnen Unternehmen wie etwa Segula Technologies, der Spir Star und Infraserv Höchst auch das Forschungsinstitut Fraunhofer LBF und landesweite Netzwerke wie die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen (H2BZ-Initiative Hessen). Die hessischen Aussteller zeigen von einsatzbereiten Technologien bis zu neuen Konzepten für den Ausbau der H2-Infrastruktur ein breites Spektrum an Innovationen.
Vom Wasserstoffschlauch bis zum Prüfkonzept
So hat beispielsweise die Spir Star AG aus dem südhessischen Rimbach ihr Know-how in der Schlauchherstellung zur Wasserstoffbetankung genutzt und den weltweit ersten 6-Millimeter-Hydrogenschlauch zur Betankung von Pkw entwickelt, der nach ISO 19880-5 zertifiziert ist. Segula Technologies aus Rüsselsheim bietet wiederum Dienstleistungen für den Entwicklungsprozess von Brennstoffzellenfahrzeugen – von der Definition und Eingabe der Parameter über die Simulation, System-Spezifikation und Beschaffung der Materialien sowie der Softwareentwicklung, dem Testing auf unternehmenseigenen Prüfständen und der Kalibrierung samt Integration und Validierung bis hin zur Typprüfung. Wie der Wasserstoff in den Tank kommt, wissen die Experten von Infraserv Höchst. Sie treiben die Realisierung von Wasserstoff-Anwendungen praktisch voran – mit Dienstleistungen rund um Versorgung, Betankung und Beratung.
Auch die Forschung ist mit dem Fraunhofer LBF vertreten: Das Institut arbeitet an Methoden zur Beschreibung des Einflusses von Wasserstoff auf die Lebensdauer von Werkstoffen, Bauteilen und Systemen. Im neuen Leistungszentrum „GreentMat4H2“ in Hanau forschen Hochschulen und Industriepartner aus der Region Rhein-Main gemeinsam. Zudem entwickelt das Fraunhofer LBF die numerischen und experimentellen Versuchsumgebungen für die Analyse der Zuverlässigkeit wasserstoffbeaufschlagter Werkstoffe, Komponenten und Systeme.
H2-Potenziale brauchen Wissenstransfer
Die LEA Hessen ist die zentrale Ansprechpartnerin bei Fragen rund um Energiewende und Klimaschutz und damit auch für das Thema Wasserstoff. Mit Hilfe der H2BZ-Initiative Hessen vernetzen sich darüber hinaus unterschiedliche private und wirtschaftliche Akteure. „Diskussion und Wissenstransfer sind die Standbeine des Wasserstoff-Ausbaus“, betont Oliver Eich, als Projektleiter Wasserstoff und Brennstoffzelle bei der LEA Hessen an beiden Tagen in Stuttgart vor Ort. „Nur so gelingt der nächste Schritt des Markthochlaufs zur Schaffung integrierter Strukturen. Deshalb freuen wir uns sehr auf die f-cell 2021.“