Region Nord- und Osthessen mit Wasserstoffausbau zukunftsfähig machen
Wasserstoff kann ein elementarer Teil der Energie- und Verkehrswende in Hessen sein. Heute, am 30. November, findet dazu ein Vernetzungstreffen „Wasserstoff in Nord- und Osthessen“ in digitalem Format statt. Es bietet Akteuren aus verschiedensten Branchen der Wirtschaft sowie Politik, Verwaltung und Wissenschaft Gelegenheit, das Potenzial des Energieträgers mit einem Fokus auf Nord- und Osthessen zu betrachten. Eine wichtige Frage bei der Veranstaltung, zu der das Regierungspräsidium Kassel, das House of Energy e.V. und die LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH gemeinsam einladen, ist: Wie kann es gelingen, integrierte Strukturen zur Erzeugung und Nutzung des Energieträgers in der Region zu schaffen? „Mit dem Know-how in Hessen haben wir die Möglichkeit, die Energie- und Verkehrswende in dieser spannenden Zeit aktiv mitzugestalten“, sagt Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LEA Hessen. „Einen großen Anteil daran haben die Vertreter aus Wirtschaft und Forschung, die sich für den Ausbau von Wasserstofftechnologien hier in Nord- und Osthessen engagieren. Mit unserem Vernetzungstreffen ‚Wasserstoff in Nord- und Osthessen‘ bieten wir allen Akteuren eine Plattform, um mögliche Kooperationen auszuloten und gemeinsame Kompetenzen zu nutzen.“
Impulse, Know-how und H2-Technologien live erleben
In verschiedenen Impuls- und Fachvorträgen präsentieren einzelne Akteure bereits laufende Projekte und geben einen Ausblick in die Zukunft rund um den Energieträger Wasserstoff. Dabei zeigt sich die breite Expertise bei der Anwendung von Wasserstoff in der Region: So können sich die Teilnehmenden z.B. bei einem virtuellen Rundgang im Vorfeld der Veranstaltung ein Bild vom Neubau des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik in Kassel direkt gegenüber dem Hauptbahnhof machen. In dem ‚Energy Transition Hub‘ und den Fachlaboren des nagelneuen Institut-Gebäudes entstehen praxisnah Lösungen, um die Energiewende in der Industrie weiter voranzutreiben. „Wasserstoff spielt in unserer sehr produktions- und industriegeprägten Region eine entscheidende Rolle, um unsere Wirtschaft klimaneutral sowie zukunftsfähig zu machen und langfristig Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen“, betont der Kasseler Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber. „Ein hervorragendes Beispiel, dass wir mit unseren Ideen auf dem richtigen Weg sind, ist das Projekt ,NordH2essen‘. Ergebnisse aus solchen guten und wegweisenden Projekten wollen wir weiter in die Fläche tragen und die Region NordOstHessen als Vorreiterregion in der Wasserstofftechnologie etablieren und festigen.“
Nordhessisches H2-Projekt erhält 400.000 Euro Bundesförderung
Erst Mitte September hatte der Werra-Meißner-Kreis stellvertretend die zweite HyLand-Ausschreibungsrunde des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in der Kategorie ‚HyExpert‘ gewonnen. Damit erhält das gemeinsame Projekt ‚NordH2essen‘, an dem unter der Federführung der Regionalmanagement Nordhessen GmbH neben dem Werra-Meißner-Kreis die Landkreise Kassel, Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder, Hersfeld-Rotenburg sowie die Stadt Kassel beteiligt sind, eine Förderung von bis zu 400.000 Euro. Die Mittel sollen in ein Feinkonzept zum Aufbau einer regionalen und nachhaltigen Erzeugungskapazität von Wasserstoff, die Klärung von Fragen zum Transport und der Speicherung des Wasserstoffs sowie die Definition eines Tankstellennetzes für die Region investiert werden. Darüber hinaus will die Städte- und Landkreisgemeinschaft erste regionale Fahrzeugflotten aufbauen – mit Fokus auf den ÖPNV und Nutzfahrzeugen.
„Dabei ist für mich entscheidend, in einem H2-Future Board Nordhessen sicherzustellen, dass die relevanten Akteure der Region, sowie HWK und IHK als Gesellschafter des Regionalmanagements Nordhessen von Beginn an mit an Bord sind und gemeinsam mit den nordhessischen Unternehmensnetzwerken deENet und MoWinNet umsetzungsorientierte Projekt- und Maßnahmenvorschläge im Kontext der Transformation des Energiesystems für Nordhessen erarbeiten. Als HyExpert Region können wir die Unterstützung des Bundes dabei gut einsetzen“, betont Kai Georg Bachmann, Geschäftsführer der Regionalmanagement Nordhessen GmbH.
H2-Ausbau braucht Kooperation – regional und über Grenzen hinweg
Dass es beim Thema Wasserstoff auf eine enge Zusammenarbeit ankommt, sieht auch Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer des House of Energy: „Es gibt in Nord- und Osthessen bereits eine ganze Reihe vielversprechender Ideen und Konzepte, um das Thema Wasserstoff aktiv voranzutreiben. Wir beobachten, dass immer mehr Entscheider in Unternehmen, Städten und Kommunen das große Potenzial des Energieträgers erkennen. Nun gilt es konkret in die Implementierung der Wasserstoffwirtschaft einzusteigen. Den Anfang machen hier einzelne Ankerinvestitionen, die anschließend zu einem landesweiten System zu verbinden sind. Es darf nicht bei Insellösungen bleiben. Wir benötigen daher einen engen Austausch von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik – in den Regionen vor Ort, aber auch landesweit und über die Landesgrenzen hinweg. Das Vernetzungstreffen ,Wasserstoff in Nord- und Osthessen‘ ist eine hervorragende Möglichkeit, um Projektideen und Felder der Zusammenarbeit zu finden.“