57. Mitgliederversammlung der H2BZ-Initiative Hessen e.V.
Vorstandsvorsitzender der H2BZ-Initiative Hessen, Hauke Sötje, eröffnete die Mitgliederversammlung. Erhard Walther, Bürgermeister der Kreisstadt Groß-Gerau, betone im Anschluss in seiner Begrüßungsrede, dass das Thema Wasserstoff- und Brennstoffzelle in den Kommunen angekommen sei. So habe der Kreis und die Stadt u.a. beschlossen, Wasserstoffbusse bei den Riedwerke Kreis Gross-Gerau einzusetzen. Auch habe man in Anbetracht der momentanen Gasmangellage erkannt, dass man die Diversifizierung in diesem Bereich vorantreiben müsse. Hier könne grüner Wasserstroff, der mit Strom aus Windkraft und Photovoltaik erzeugt wird, zu einer Lösung beitragen.
Sötje stellte im Bericht des Vorstands die Aktivitäten des Vereins vor und gab einen Überblick über den Stand der H2BZ-Projekte in Hessen. Erfreulich sei, dass sich im letzten Jahr die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen mit vier Neuzugängen fortgesetzt habe. Die geplante Finanzierung eines Toyota Mirai II durch die Initiative und dessen Übernahme in den Leasing-Pool von book-n-drive habe noch nicht wie geplant abgeschlossen werden können. Nach lebhafter Diskussion sprachen sich 25 der anwesenden 48 Mitglieder bei 8 Enthaltungen dafür aus, das Projekt weiter zu verfolgen.
Weitere Entwicklungen
Gemeinsam mit der LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH soll eine Datenbank für Projekte und Projektanträge in Hessen aufgebaut werden, berichtet Sötje. Der Vorstand habe auch den Mitte des Jahres vom BMBF vorgestellten Wasserstoffatlas analysiert und festgestellt, dass Input aus Hessen wenig erfasst sei. Hier sollte die Quellen-Senken-Studie der LEA integriert werden, die gerade erstellt wird. Außerdem soll ein Leitfaden für Industrie und Handwerk zur Nutzung von Wasserstoff erarbeitet werden, da hier ein Informationsdefizit bestehe. In Arbeit ist ebenfalls ein Papier, dass die Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung zwischen der LEA und der H2BZ-Initiative Hessen transparent darstellt und in Kürze auf beiden Webseiten veröffentlicht werden soll.
Hessen initiiert HyPerformer-Projekt
Die H2BZ-Initiative Hessen will mit einem neuen Projekt dazu beitragen, dass die stoffliche und energetische Versorgungssicherheit in Hessen auch in Zukunft gewährleistet ist. Dazu will die Initiative im Rahmen des HyLand-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) ein Projekt unter dem Arbeitstitel „Dhyamond“ initiieren, das die vorhandenen HyLand-Regionen und die Einzelaktivitäten verschiedener Akteure im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzelle in Hessen und den angrenzenden Regionen in Rheinland-Pfalz und Bayern miteinander verknüpft.
Dies soll die Chancen der Region im Rahmen der nationalen und europäischen Förderlandschaft erhöhen. Neben Anwendungen von Wasserstoff in den Bereichen ÖPNV und Logistik sowie der Industrie soll auch der Einsatz von Wasserstoff in der thermischen Energieversorgung in das Konzept eingebunden werden. Das Projekt soll dazu beitragen, sowohl eine lokale Wasserstoff-Verteilinfrastruktur aufzubauen als auch sicherzustellen, dass die hessischen Unternehmen mit hohem Wasserstoffbedarf Zugang zu dem von den Verteilnetzbetreibern geplanten länderübergreifenden Hydrogen Backbone erhalten.
Vorgestellt wurde das Projekt von David Coleman, der mit der von ihm gegründeten Hynes GmbH den Antrag im Auftrag der Initiative für die HyPerformer-Ausschreibung erstellen und im Januar 2023 einreichen soll. Sollte der Antrag erfolgreich sein, soll Hynes die H2BZ-Initiative Hessen bei der Koordination des Projektes unterstützen. Die anwesenden Mitglieder stimmten ohne Gegenstimme dafür, sich am HyPerformer-Projekt zu beteiligen.
DVGW Landesverband Hessen & H2BZ-Initiative Hessen
Jürgen Schmidt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der H2BZ-Initiative Hessen, verkündete, dass Ende November der DVGW Landesverband Hessen einen Mitgliedsantrag gestellt hat. Hier plane die Initiative eine Mitgliedschaft auf Gegenseitigkeit – wie dies auch mit anderen Verbänden Usus sei. Auf große Resonanz stieß der Bericht des neuen Privatmitglieds Alexander Pastéka zu seinem Projekt, Wasserstoff mit Strom aus seiner Photovoltaikanlage zu erzeugen und als Speicher-medium zu nutzen.
LEA ermittelt H2-Erzeugungskapazitäten und -Bedarfe
Nach Berichten der Fraunhofer LBF und Segula Technologies über ihre Aktivitäten erläuterte Oliver Eich, Leiter der Landesstelle Wasserstoff bei der LEA, Details zur Potenzialanalyse Wasserstoff in Hessen. Er forderte die Anwesenden auf, über das Online-Tool auf der Website der LEA Erzeugungs- und Bedarfsmeldungen einzureichen. Einsendeschluss für die ersten Zwischenergebnisse sei zwar der 30. November 2022, später eingehende Meldungen würden jedoch auch weiterhin ausgewertet.