Markthochlauf

Markt für H2BZ-Technologien auf der Überholspur

Der Markt für Wasserstoff und Brennstoffzellenanwendungen entwickelt sich äußert dynamisch. Laut der European Hydrogen Strategy, die im Jahr 2020 veröffentlicht wurde, sollen bereits bis 2024 mindestens sechs Gigawatt erneuerbare Elektrolyseleistung in der EU installiert werden. Bis zum Jahr 2030 soll die Elektrolyseleistung bereits auf 40 Gigawatt ausgebaut werden. Der grüne Wasserstoff wird mit Strom aus erneuerbaren Quellen produziert und soll dazu beitragen, in den Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen zu reduzieren. Dazu wird auch die Brennstoffzelle als effizienter Energiewandler ihren Beitrag leisten.


OEMs und Zulieferer von H2BZ-Komponenten stärken


Demgegenüber steht, dass in Hessen – wie auch in den meisten anderen Bundeländern – sich die industrielle Produktion von grünem Wasserstoff in großen Mengen meist erst in der Aufbau- bzw. in der Planungsphase befindet. Entscheidende Fertigungsschritte bei der Produktion von Brennstoffzellen sind immer noch „Handarbeit“. Hergestellt werden meist Kleinserien, an der Optimierung kostengünstiger industrieller Fertigungsverfahren arbeiten Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen mit Hochdruck.


Die H2BZ-Initiative will alle Beteiligten aktiv dabei unterstützen, den Markthochlauf der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie zu forcieren. In der H2BZ-Initiative Hessen sind die unterschiedlichsten Akteure aus dem H2BZ-Bereich versammelt. Dies reicht von den bekannten OEMs von Elektrolyseuren, Brennstoffzellen und Brennstoffzellenheizungen bis hin zu den außerhalb der Fachwelt weniger bekannten Zulieferern, deren Erzeugnisse jedoch für das Gelingen des Markthochlaufs essenziell sind. Dazu zählen z.B. Pumpen, Schläuche, Verbindungsstücken, Wasserstofftanks, Prüfstände und weitere Erzeugnisse.


Die H2BZ-Initiative Hessen möchte dabei helfen, potenzielle Synergien innerhalb der Mitgliedsunternehmen auszuloten und erfolgreiche Geschäftskooperationen anzubahnen. Angesprochen sind explizit auch Unternehmen, die bisher noch nicht im Bereich der H2BZ-Technologie aktiv waren, aber ihre Produkte in diesem Wachstumsmarkt positionieren möchten.

Für Wasserstoff-Technologien werden Hightech-Materialien benötigt, um hohe Leistung, Lebensdauer und Sicherheit für H2-Systeme und die notwendigen Komponenten zu ermöglichen. Leistungsbestimmend für PEM-Brennstoffzellen sind zum Beispiel Platin – Nanokatalysatoren mit hoher Aktivität. Neue Membranen mit hoher Ionenleitfähigkeit erhöhen die Leistung von Membranelektrolyseuren. Hochleistungskunststoffe und Verbundmaterialien sind die Grundlage für Wasserstofftanks, Schläuche und Dichtungen.

Hessen hat einen einzigartigen Schwerpunkt für Materialtechnologie rund um das Materials Valley in Hanau. Mitgliedsunternehmen verfügen über langjährige Erfahrung im Bereich der Entwicklung und Produktion von Elektrokatalysatoren und Membranen für Brennstoffzellen und Elektrolyseure. Hinzu kommt die industrielle Erfahrung in der Kreislaufwirtschaft und dem Recycling der teuren Platingruppenmetalle aus End-of-Life Produkten für die Herstellung neuer Katalysatoren. Andere Mitglieder der H2BZ-Initiative Hessen stellen Hochleistungspolymere her oder nutzen sie für die Herstellung von wichtigen Komponenten für Wasserstoffsysteme.

Diese Unternehmensaktivitäten sind eingebettet in ein wissenschaftliches Umfeld von Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, dem DECHEMA-Forschungsinstitut, die Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS und das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF. Unternehmen der Material-Technologie sind somit ein wesentlicher Bestandteil der Wasserstoff-Community in Hessen.

 

Leistungszentrum Wasserstoff Hessen

 

Auch das im Jahr 2022 gegründete Leistungszentrum Wasserstoff Hessen mit Sitz in Hanau hat sich dem Ziel verschrieben, Hessen zu einem technologisch führenden Standort für grüne Materialien und Anwendungen von grünem Wasserstoff zu entwickeln. Das Leistungszentrum unter Federführung der Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS und dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF versteht sich als zentrale Anlaufstelle für die Wasserstoffwirtschaft im Rhein-Main-Gebiet. Der Fokus der Fraunhofer-Institute liegt auf den Materialien über den gesamten Kreislauf des Wasserstoffs – von der Herstellung über den Transport bis zur Nutzung.

Folien: Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Strategie 2025
  • Wasserstoff ist als Rohstoff und speicherfähiger chemischer Energieträger ein wichtiger Baustein für eine klimaneutrale Zukunft.
  • Wie kein anderes Element ermöglicht Wasserstoff die Kopplung der Sektoren Energie, Wärme, Verkehr, Industrie und Gewerbe.

H2BZ-Strategie 2025 | Handlungsfelder

1. H2BZ-Expertise stärken, sichtbar machen
2. Politische Interessensvertretung stärken
3. H2BZ-Technologie auf kommunaler/regionaler Ebene bekannt machen
4. Netzwerke und Plattformen ausbauen
5. Markthochlauf begleiten
6. Projekte anstoßen und begleiten