Wasserstoff als Kraftstoff revolutioniert die Mobilität

Wasserstoff- und Batterietechnologien stehen im Mittelpunkt
der nächsten Generation umweltfreundlicher elektrischer Verkehrslösungen.

LNVG/Ina Martella
Auf- und Ausbau einer wasserstoffbetriebenen Flotte von BZ-Müllsammelfahrzeugen und -Bussen der LNVG (c)LNVG/Ina Martella

Fossile Energieträger müssen durch umweltfreundliche Technologien wie Wasserstoff- und Batterietechnologien ersetzt werden. Dabei sind die jeweiligen Stärken der Technologien, ihrer Gesamtsysteme und Komponenten zu berücksichtigen.

Beide Energiequellen werden zum Antrieb von Elektromotoren genutzt und sind auf Basis erneuerbarer Energien weitestgehend klimafreundlich und emissionsfrei. Die Antriebe sind weniger wartungsintensiv als Verbrennungsmotoren, da sie weniger bewegliche Teile haben.

Batteriebetriebene Fahrzeuge haben einen hohen Wirkungsgrad, da die elektrische Energie direkt genutzt wird. Gewicht und notwendige Materialien wie Lithium setzen den Batteriesystemen jedoch Grenzen.

Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge bieten eine große Reichweite, was sie besonders für den Fernverkehr attraktiv macht. Hinzu kommt, dass die Betankung eines Wasserstofffahrzeugs nur wenige Minuten dauert, im Gegensatz zu den längeren Ladezeiten von Batteriefahrzeugen.

Nutzfahrzeugflotten wie Züge, Busse, Kehrmaschinen, Gabelstapler, Mähmaschinen und Müllfahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge die auf dem Betriebsgelände effizient mit Wasserstoff betankt werden, können ihre Vorteile bereits heute unter Beweis stellen. Sie ersetzen in der Regel Dieselfahrzeuge und weisen im Vergleich deutlich bessere Emissions-, Lärm- und Umweltwerte auf. Daraus ergeben sich auch positive volkswirtschaftliche Aspekte wie geringere Gesundheitskosten.

>>Wasserstofffahrzeuge bieten große Reichweite und kurze Betankungszeiten,  
ideal für den Fernverkehr. Nutzfahrzeugflotten zeigen bereits heute deutlich bessere 
Emissions-, Lärm- und Umweltwerte im Vergleich zu Dieselfahrzeugen.<<

Hauke Sötje
Hauke Sötje

Hauke Sötje

Vorstandsvorsitzender
Mainzer Str. 118, 65189 Wiesbaden, Hessen, Germany
hauke.soetje@h2bz-hessen.de

Wasserstoff als Kraftstoff revolutioniert die Mobilität

Die Kombination von Wasserstoffsystemen für Nutzfahrzeuge (Nfz) und
der dezentralen Erzeugung von grünem Wasserstoff bietet erhebliche Vorteile
für die Umwelt und die Effizienz des Transports.

ABO ENERGY
Baustelle in Hünfeld ABO ENERGY

Bei neuen Technologien wie Wasserstoff muss die gesamte Wertschöpfungskette aufeinander abgestimmt sein: die Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, die Speichermöglichkeiten, die Transportwege und die Betankungseinheiten direkt an den Anwendungsknotenpunkten. Die dezentrale Erzeugung ermöglicht es, Wasserstoff direkt am Ort des Bedarfs zu produzieren und damit Transportkosten und Emissionen zu minimieren.

Das hessische Unternehmen ABO Energy beispielsweise baut in Hünfeld-Michelsrombach (Hessen) ein Leuchtturmprojekt Wasserstoff, das sich speziell auf die Anwendung von Wasserstoff für Lkw konzentriert. Das Pilotprojekt umfasst eine Windkraftanlage, einen Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und eine Wasserstofftankstelle mit Trailerbefüllung. In der Nähe von Hünfeld-Michelsrombach befindet sich das Autobahnkreuz Hünfeld/Schlitz an der A7, das für den Verkehr in der Region und zu den Verkehrsachsen von strategischer Bedeutung ist.

Darüber hinaus kann der Wasserstoff, den Abo Energy mithilfe des Stroms seiner Windkraftanlagen erzeugt, als Energiespeicher dienen und überschüssige Energie bei Bedarf wieder abgeben.

>>>ABO Energy

Windpark, Elektrolyseur und Wasserstofftankstelle in Hünfeld-Michelsrombach

 

Optimierung der Regularien für die Wasserstoffmobilität

Die mobile Anwendung von Wasserstoff als Kraftstoff birgt enormes Potenzial,
doch es sind Anpassungen der Regularien erforderlich, um die Vorteile
dieser Technologie voll auszuschöpfen.

Um die Verfügbarkeit und Akzeptanz von Wasserstofffahrzeugen zu erhöhen, ist der Ausbau der Wasserstofftankstelleninfrastruktur von entscheidender Bedeutung. Die Einführung gemeinsamer vertraglicher Standards für den Netzzugang und die Betankung von Wasserstofffahrzeugen könnte den Markthochlauf deutlich beschleunigen und die Nutzung vereinfachen.

Die bestehenden Regelungen des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) könnten weiter angepasst werden, um den wachsenden Bedarf an Wasserstoffnetzen abzudecken und die Integration erneuerbarer Energien zu unterstützen.

Es gibt bereits etablierte Normen und Standards, wie die Normungsroadmap Wasserstofftechnologien, die technische Regelungen und Qualitätsanforderungen definieren.

Spezifische Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen an Komponenten sind ebenso wichtig wie die Zertifizierung von Wasserstoffanlagen und -systemen, um sicherzustellen, dass sie den geltenden Normen entsprechen. Dies gilt auch für die Standardisierung und Kompatibilität von Schnittstellen zwischen Wasserstoffsystemen und anderen Systemen.

Außerdem sind Mess- und Prüfverfahren erforderlich, um die Qualität und Sicherheit des Wasserstoffs zu gewährleisten.